Britische Atomstreitkräfte (UK Nuclear Deterrent Forces)

Großbritannien ist die bislang einzige Atommacht, die ausschließlich auf seegestützte Systeme setzt. 1998 wurden die letzten für den Einsatz durch Kampfflugzeuge bestimmten Atombomben ausgemustert. Großbritannien verfügt heute über vier ballistische Atom-U-Boote der Vanguard-Klasse, die im schottischen Faslane-on-Clyde stationiert sind. Jedes U-Boot kann mit maximal 16 Trident II D5 SLBM ausgestattet werden.

Großbritannien hat insgesamt 64 Trident-Raketen von den USA geleast. Von diesen sind noch 58 vorhanden, sechs wurden für Testflüge verwendet. Regulär sind jeweils zwei der vier U-Boote weltweit im Einsatz, von denen jedoch nur eines tatsächlich mit Atomraketen bestückt ist. Ein drittes U-Boot befindet sich in Faslane-on-Clyde auf Standby, während das vierte gewartet, repariert oder modernisiert wird. Diese Praxis geht auf den Beschluss der britischen Regierung aus dem Jahr 1998 zurück, nur noch jeweils ein U-Boot im Rahmen der nuklearen Abschreckungspolitik einzusetzen. Die Anzahl der Sprengköpfe wurde auf 48 Stück pro U-Boot begrenzt.

Jede Trident-Rakete trägt durchschnittlich drei Sprengköpfe. Der britische Sprengkopf basiert auf dem amerikanischen W76 Design, lässt aber das Wählen der Sprengkraft zu. Er kann mit 0,3 kt, 6 kt, 12 kt und 100 kt gezündet werden. Die britischen Trident-U-Boote haben auch eine „sub-strategische“ Rolle, das heißt einige Raketen tragen wahrscheinlich nur einen Sprengkopf mit geringer Detonationsstärke für den Einsatz gegen sogenannte „Schurkenstaaten“ (z. B. gegen Einrichtungen zur Produktion von Massenvernichtungswaffen). Insgesamt wird das britische Arsenal auf etwa 200 Sprengköpfe geschätzt

 

In Großbritannien galt es seit dem Aufbau der 'UK Nuclear Deterrent Forces' als tabu, die beim Aufbau entstandenen und seitdem jährlich entstehenden enormen laufenden Kosten zu debattieren oder zu kritisieren. 2013 (angesichts der enorm hohen Staatsverschuldung und hohen Außenhandelsdefiziten) begann die Koalition unter Premierminister David Cameron (Kabinett Cameron) diese Diskussion